Macht und Ohnmacht des Konsumenten
Über Konsumterror, Stress,
Burnout, oberflächliches Glück durch Erfolgssymbole, über den Konsumrausch,
oder nur oberflächliche kurze Befriedigung, bis zur Stresssituation des
Entsorgens und den Fluch der Wegwerfgesellschaft - das sind die Themen des
Artikels von Franz K. Daublebsky der Business Doctors.
Ist der
Kunde noch König, oder…?
Ist der Kunde König,
vermeintlicher König, oder den Konsumterroristen, Verkäufern, Gastronomen,
Lieferanten und Dienstleistern hilf- und schutzlos ausgeliefert? In den nächsten Zeilen wollen wir diesen Überlegungen auf den Grund
gehen.
Wir wollen dem Konsum, Konsumterror, Konsumtrotteln
auf den Grund gehen und uns auch Gedanken über die Insignien des Erfolges und
die fragwürdige Symbole scheinbarer Gewinner unserer Leistungsgesellschaft
machen.
Wir werden die Frage stellen, ob es als
Erfolgszeichen zu werten ist, wenn wir täglich, als gläubige Jünger des Shareholder–Value–Evangeliums 18 Stunden
im Hamsterrad, bis zur totalen Erschöpfung, einer Depression, Ängsten oder noch
schlimmer -einem Burnout - entgegenlaufen.
Ist
es als Erfolg zu werten, wenn wir unseren Kindern ein T-Shirt von Tommy
Hilfinger kaufen? Sportschuhe von Adidas oder Nike und uns
selbst Anzüge oder Kleider von Boss, Benetton, Lacoste, oder Laura
Ashley? Oder gibt es noch andere Erfolgskriterien, die außerhalb aller
Konsumzwänge stehen?
Dieser Artikel soll aber
auch eine Lanze für die regionalen Betriebe, Nahversorger, Dienstleister und
Gastronomen brechen, und für eine optimale Partnerschaft zwischen
Endverbraucher und regionalen Anbieter plädieren.
Natürlich sitzt der Kunde am längeren Ast, denn
wenn ihm das Angebot, die Bedienung, das Service und die Lieferqualität nicht
zufriedenstellend erscheinen, kann er woanders hingehen bzw. woanders
bestellen. Kann sein, muss aber nicht sein, denn ist das Angebot vor Ort, also
im unmittelbaren Einzugsgebiet, zufriedenstellend, kann er sich viel Stress,
Ärger, Fahr- und Parkprobleme im Stadt- oder Shoppingcenterbereich ersparen.
Schauen wir uns also an, welchen oft scheinbaren Erfolgszwängen der moderne
Konsument heute ausgesetzt ist:
Materielle Erfolge haben als steten Begleiter sehr
oft persönliche Misserfolge. Trotz Steigerung der Einkommen um 500% im Zeitraum
von 20 Jahren (Japan 1958 bis 1978),
ist das subjektive Wohlbefinden konstant geblieben. Nur ein Beispiel dafür,
dass wir über Erfolg neu nachdenken sollten, denn neues Denken schafft auch für
unser Wohlbefinden neue Chancen.
Bevor wir über Konsum, Konsumterror, Konsumtrottel,
mündige oder unmündige Konsumenten oder Bürger sprechen oder nachdenken wollen,
sollten wir über Erfolg, Erfolgsmuster, Erfolgssymbole, aber auch
Erfolgszwänge, 18-Stunden-Tage, Hamsterräder, materielle aber auch i-materielle
Erfolgsparameter nachdenken.
Der Leistungsdruck einer durch und durch materiell
orientierten Gesellschaft, der Erfolgsdruck, den wir uns selbst als ein
Ergebnis zu geringer Selbstwertschätzung auferlegen, prägt den Alltag unserer
Konsumgesellschaft.
Den Leistungs- und Erfolgsdruck, dem wir zunehmend
weniger gewachsen sind, die Zunahme von stressbedingten psychischen und
darauffolgend psychischen Erkrankungen bis hin zu einem Burnout, haben zwischenzeitlich
erschreckende Ausmaße angenommen und geben wir (oft gut gemeint) auch an unsere
Kinder weiter.
Herzeigbare Erfolgssymbole, wie Handys, Autos,
Haus, Kleidung, Urlaube, Uhren etc., machen so auch vor unseren Kindern nicht
halt und pressen sie allzu oft in die Rolle der Repräsentanten unserer nicht
erreichten Ziele. Zwänge einer Herzeiggesellschaft, in die wir uns selbst
hineinzwängen und dabei auf uns selbst, unsere Eigenwahrnehmung und auch unsere
Eigenwertschätzung vergessen.
Vom
Hamsterrad zum unmündigen Konsumenten
Sind 18 Stunden im
Hamsterrad erstrebenswert oder macht uns ein homogenes Privatleben mit Freunden
und Familie ruhiger, glücklicher und zufriedener, als das allerneueste Tablet
oder Handy?
Empathie an Andere, unser Lebenspartner, Kinder,
Freunde und auch unser wertvoller Familienverband, haben wir als Läufer im
Hamsterrad vielfach schon längst an der Abendkasse abgegeben.
Halten wir uns doch einen Spiegel vor das Gesicht
und blicken wir den Realitäten ungeschminkt ins Auge! Hier sollten wir uns die ehrliche Frage stellen: „Sind wir mündige
oder unmündige Konsumenten? Sind wir willenlose Lakaien von Superkonzernen oder
sind wir doch noch in der Lage, eigene und souveräne Entscheidungen zu treffen?“
Die Seele
der Konsumenten im regionalen Umfeld
Kaufe ich für mich ein
oder um Anderen etwas zu beweisen? Ist das Geschäft, die Marke oder der Nutzen,
aber auch das angenehme Einkaufsumfeld, für mein Wohlbefinden ausschlaggebend?
Ist es schick, im gestylten Shoppingcenter
einzukaufen, wo alle einkaufen, oder ist es schick, in der Region einzukaufen,
wo der Kunde noch vielfach König ist und auch als solcher behandelt wird?
Hier wird sicherlich auch ein neues
Selbstverständnis der Anbieter in den Regionen gefragt sein. Sagen Sie uns, was
Sie hier auf Ihrem Wunschzettel haben!
Ein
Plädoyer für die regionalen Betriebe, Wertschätzung und Verkaufserfolg
Wertschätzung im öffentlichen Raum, also auch beim
Einkaufen, kann Stress abbauen und zu einem völlig neuen Kaufverhalten und
ebenso zu einem völlig neuen Verkaufsverhalten führen.
Hier sind Sie auf der sicheren Seite! Ihre Betriebe
vor Ort sind nicht anonym. Man kann sie „anfassen“ und da gibt es auch jemanden,
den man fragen, oder sich im Falle einer Unzufriedenheit, beschweren kann.
Wäre es nicht auch für
Sie als Endverbraucher interessant, wieder von der anonymen Zahlmaschine zur
bekannten Persönlichkeit, dem ehrlich wertgeschätzten Kunden, zu werden?
Informationen,
Zahlen, Daten und Fakten kostenfrei unter www.business-doctors.at
Autor:
Franz K. Daublebsky, Business Doctors, Graz, Österreich. Email Kontakt: office@business-doctors.at
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