Mittwoch, 18. Januar 2017




Die demografische Entwicklung und deren Einfluss auf die modernen Arbeitswelten

Im Rahmen unserer berufsgruppenspezifischen Stress- und Burnoutstudien, haben wir erkannt, wie sich die demografischen Entwicklungen auf unsere modernen Arbeitswelten auswirken. In dem Dialog mit zahlreichen HR – Managern und Partnern folgten wir gerne der Einladung, das im Springerverlag erschienene Buch zu rezensieren.Ich gaube, dass dieses Buch auf keinem HR Manager- Schreibtisch fehlen sollte. Dies ist auch der Anlass, dieses Werk auf unseren Blog zu stellen. Für Fragen stehe ich wie immer gerne zur Verfügung.
Ihr F.K.Daublebsky


12.12.2016
Personal Manager. at

Für Sie gelesen: Demografie Exzellenz | Handlungsmaßnahmen und Best Practices zum demografieorientierten Personalmanagement Hrsg. von Uwe Schirmer
Rezension von F.K.Daublebsky - HR Manager, Marketingleitung Business Doctors


Mit „Demografie Exzellenz“ hat Uwe Schirmer Antworten auf die brennenden Fragen der demografischen Entwicklungen gefunden, die das Potenzial haben, dieses Buch zu dem Standardwerk in diesem Bereich reüssieren zu lassen.

Seit 1960 haben wir in Österreich 50 Prozent der Industriearbeitsplätze und 75 Pro gutzent der landwirtschaftlichen Arbeitsplätze durch Automation eingebüßt. Der Großteil davon wanderte in Dienstleistungssektoren ab. Diese Revolution der Arbeitswelten spielt sich Tag für Tag mit zunehmender Geschwindigkeit ab und stellt die Wirtschaft wie auch die Politik vor neue und große Herausforderungen. 


Dies lässt vermuten, dass Belastungen, wie Arbeiten bis zum Umfallen, der Vergangenheit angehören. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Die psychischen Belastungen nehmen zu und damit auch die Kosten. Dazu einige Schlüsselzahlen: Die kurativen Kosten für psychisch Erkrankte belaufen sich in der EU auf 796 Milliarden Euro pro Jahr, in der OECD schlagen die Kosten mit 2.500 Milliarden Dollar zu Buche, die Leistungseinbußen bedingt durch psychische Belastungen belaufen sich in Deutschland laut HWWI Studie auf rund 364 Milliarden Euro pro Jahr, 67 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten machen laut Gallup-Studie von 2014 nur mehr Dienst nach Vorschrift, weil sie sich von ihren Unternehmungen nicht wertgeschätzt fühlen. Damit sinkt auch die globale Wettbewerbsfähigkeit und gefährdet bis dato gesunde Arbeitsplätze. Hier ist nunmehr der HR-Manager gefordert, gesunde und generationengerechte Arbeitswelten zu forcieren. Genau hier gibt ihm Uwe Schirmer mit „Demografie Exzellenz“ ein unverzichtbares Werkzeug in die Hand und schließt damit eine zwischenzeitlich stets größer gewordene Bedarfslücke.
Vielfach schrecken Praktiker vor wissenschaftlich fundierten Sachbüchern aus Angst vor einer sehr theoretischen, mit fremdsprachlichen Termini aufgeblähten Sprache zurück. Hier ist es jedoch gelungen, theoretisch scheinende Passagen in ein verständliches Wording zu gießen. Dieses Buch liest sich nahezu wie ein spannender Krimi. Darüber hinaus hat es durch seine zahlreichen Tabellen und Diagramme den Charakter eines Nachschlagwerks. Die ausführlichen Best- Practice-Beispiele runden das Gesamtwerk ab und geben Entscheidungssicherheit auf dem Weg in moderne, gesunde und generationengerechte Arbeitswelten.
Fazit: Ein Buch, das in keiner Führungsetage fehlen sollte. Als einzig stiefmütterlich behandelter Aspekt sei hier die zu geringe Auseinandersetzung mit psychischen Belastungen und Wertschätzung am Arbeitsplatz angemerkt. Wir dürfen aber hoffen, dass sich Uwe Schirmer in seinem nächsten Werk, auf das ich mich schon freue, mit derselben Exzellenz auseinandersetzen wird.


Leseprobe
Die Herausforderungen des demografischen Wandels erfordern ein geplantes und ganzheitliches Vorgehen im betrieblichen Personalmanagement. Ausgangspunkt für ein aufeinander abgestimmtes Handlungsprogramm sind fundierte Analysen zu aktuell vorhandenen Personalinstrumenten, zur Altersstruktur, zur strategischen Integration des Themas und zur Unternehmenskultur in den jeweiligen Unternehmen. Darauf aufbauend sind in einem Workshop unter Beteiligung der betrieblichen Stakeholder-Gruppen die wesentlichen Handlungsfelder für ein integriertes Demografiemanagement zu bestimmen, um diese anschließend in Teilprojekten systematisch zu erarbeiten. Wichtig ist dabei, allen Belegschaftsgruppen, ausgehend von den Arbeitnehmern über die Führungskräfte und die Geschäftsführung bis hin zum betrieblichen Sozialpartner von Beginn an zu beteiligen, um mögliche Wiederstände oder Vorbehalte gegenüber dem Thema zu überwinden. Die endgültige Implementierung des Demografiemanagements ist durch eine Kommunikations- und Informationskampagne zu unterstützen. Ein prozessbegleitendes und ergebnisorientiertes Projektcontrolling helfen, die eingeführten Maßnahmen fortlaufend zu optimierend.

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